Headless E-Commerce – die Zukunft des Online-Handels?
Der einfache Onlineshop war gestern. Die Anforderungen an ein leistungsfähiges E-Commerce sind heute höher – Marktplätze, soziale Medien, stationärer Handel und der klassische Online-Shop müssen unter einen Hut gebracht werden. Hierbei sollte vermieden werden, in jedem einzelnen Kanal Produkte, Preise, Aktionen und Lagermengen eigenständig zu pflegen. Ein Ansatz hierfür ist Headless E-Commerce. Hierbei wird das Backend vom Frontend getrennt. Das Backend kann damit für verschiedenste Kanäle und Vertriebswege benutzt werden. Der Online-Shop, die integrierten Marktplätze oder auch stationäre Stores können dann auf das selbe Backend zugreifen.
Was ist Headless E-Commerce und welche Vorteile bietet es?
Bei Headless E-Commerce die traditionelle Verbindung zwischen dem Frontend (Benutzeroberfläche) und dem Backend (Datenverarbeitung und -verwaltung) eines E-Commerce-Systems aufgelöst wird. Im herkömmlichen E-Commerce sind beide Teile Bestandteil eines klassischen Online-Shops, was bedeutet, dass die Website oder die Anwendung, über die Kunden Produkte anzeigen, auswählen und kaufen, in der Regel direkt zusammenhängen und die selbe E-Commerce-Plattform benutzen. Weitere Kanäle wie Marktplätze, social Shopping oder stationärer Handel müssen eigenständig gepflegt werden.
Im Gegensatz dazu trennt Headless E-Commerce diese beiden Bereiche voneinander. Das bedeutet, dass der Vertriebskanal bzw. das Frontend, das von den Kunden gesehen wird, unabhängig von der zugrunde liegenden E-Commerce-Plattform (Backend) entwickelt und betrieben wird. Dies ermöglicht es Unternehmen, das Frontend für verschiedene Kanäle flexibler zu gestalten und an die individuellen Anforderungen anzupassen, ohne die Struktur des Backends verändern zu müssen.
Höhere Flexibilität im Frontend
Im Headless E-Commerce können Unternehmen das Frontend, meistens sind das Websites oder Apps, unabhängig von der E-Commerce-Plattform gestalten und flexibel weiter entwickeln. Es können mehrere verschiedene Shops mit einem und dem selben Backend betrieben werden. So können zum Beispiel auch mehrere Marken oder oder Online-Shop-Frontends mit einem Backend betrieben werden.
Multi-Channel-Vertrieb
Dein Unternehmen hat mehrere Vertriebskanäle? Online-Shop, stationäre Stores und Social-Shopping? Hier kann Headsless E-Commerce seine Stärke voll entfalten. Deine E-Commerce-Plattform (Backend) kann damit für alle deine Frontends verwendet werden. Das Level der Integration und der Pflegeaufwand verbessert sich hiermit im Vergleich zur redundanten Stammdatenpflege erheblich.
Höhere Agilität
Die Welt befindet sich in einem stetigen Wandel. Häufig verändern sich die Anforderungen im Frontend schneller als im Backend. Durch die Trennung dieser kannst du dich agil auf das Frontend konzentrieren und dieses agil und flexibel auf neue Trends und Kundenanforderungen ausrichten, um deinen Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis und deinem Unternehmen den bestmöglichen Erfolg erzielen.
Herausforderungen beim Headless E-Commerce
Am Ende kann sich die Einführung von Headless E-Commerce lohnen. Leider kann der Weg bis dahin aber einige Herausforderungen beinhalten. Die Komplexität und die zugehörigen Schnittstellen sind natürlich aufwendiger, als wenn du dich für eine einfache Shop-Software entscheidest.
- Komplexität: Insbesondere das Zusammenspiel der einzelnen Elemente (Backend, Frontends) über die entsprechenden Schnittstellen benötigt technisches Know-How. Es muss nicht mehr eine Shopware entwickelt/installiert und gewartet werden, sondern eine ganze Komposition aus Modulen.
- Kosten: Die initalen Kosten können durch die höhere Komplexität gegenüber einer einfachen Shop-Software teurer sein. Es gilt das Kosten-Nutzen-Verhältnis mit den Vorteilen genau zu betrachten.
- Technische Fähigkeiten: Die notwendigen technischen Fertigkeiten sind höher zu sehen als für einen einfachen Online-Shop. Der höheren Komplexität entsprechend sind erforderliche Ressourcen und technisches Fachwissen notwendig.